Weitere Fragen aus aktuellen Anlässen und resultierend aus der Wählerbefragung

18. Was hat dich/Sie im bisherigen Wahlkampf bzw. auch in deiner/Ihrer Bürgerbefragung am meisten überrascht?

  • Zunächst einmal bin ich von der guten Resonanz auf meine Bürgerbefragung überrascht. Mit einem so großen Echo hatte ich nicht gerechnet. Es gab viele positive Rückmeldungen, die meine Kandidatur befürworteten und meine Absicht unterstützten, als unabhängiger Bürgermeisterkandidat für Meppen anzutreten. Auch konstruktive Kritik wurde geäußert, die ich gerne aufnehme. Hier bin ich auch zu jeder Zeit zu einer sachlich geführten Diskussion bereit, auch um neue Ideen und Wege aufzunehmen.

19. Du bist/Sie sind als Energieexperte bekannt. Wie siehst du/sehen Sie die momentane Entwicklung, insbesondere hier im Emsland/in Meppen?

  • Eine Stadt wie Meppen sollte eigentlich schon eine eigene Handschrift im Energiebereich haben. Denn Innovation in diesem wichtigen Bereich ist überall gefordert, um die Kostensteigerungen zu bremsen. Die ist jedoch nicht vorhanden. Aktuell hat sich am 26. Februar gerade der emsländische Ausschuss für Kreisentwicklung intensiv mit der Energiegewinnung durch Windkraft beschäftigt.

    Im Kommentar von Herrn Mammes in der MT vom 28. Februar heißt es: „Beim Thema Windkraft gehen die Meinungen im Emsland weit auseinander. Dabei haben die Kommunalpolitiker im Laufe der Jahre im Emsland die Rollen getauscht“. Diesen nicht geradlinigen Weg erleben wir ja schon seit vielen Jahren, nicht nur hier im Emsland, sondern auch auf Landes- und Bundesebene. Bezahlen müssen aber insbesondere die kleinen Leute.

    Vom Landkreis wurde jetzt ein Abstand von Windkraftanlagen zur Wohnbebauung von 1000 Metern vorgeschlagen. Nun ist aber z. B. aus nördlicher Richtung kein Schattenwurf und eine geringere Geräuschverlagerung zu erwarten. Hier sollte also durchaus differenziert werden. Auch sollte mehr als nur eine durchgeplante Variante mit 1000 Meter Abstand vorgestellt werden.
    Selbst wenn das Emsland schon einen sehr hohen Anteil an regenerativer Energie erzeugt, sollte uns das nicht von weiteren Aktivitäten abhalten. Das Fortleiten von erzeugter Energie über neue Leitungen darf uns nicht davon abhalten. Vielmehr ist hier der Ansatz zu verfolgen: Arbeitsplätze sollten dort geschaffen werden, wo die Infrastruktur gegeben ist. Analog wie in früheren Jahrhunderten: Städteansiedlungen an Flüssen und Handelswegen.

    Nehmen wir nur mal das Beispiel Sigmar Gabriel als Energieminister. Seine Schnellschüsse sind unausgereift. Mit der Neueinführung dieses Ministeriums und der Übernahme neben dem Wirtschaftsministerium hat Gabriel sich keinen Gefallen getan und sich zu viel aufgebürdet. Er wird möglicherweise daran scheitern, denn Energie ist ein sehr schwieriges Thema. Hier wäre meiner Meinung nach unser Alt-Umweltminister Klaus Töpfer der viel bessere Energieminister gewesen. Und auch der ehemalige Chef der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Fritz Brickwedde, mit rund 20 Jahre Erfahrung und einem großen Netzwerk im Umwelt- und Energiebereich wäre ein guter Energieminister, der sich dann auch voll auf dieses Thema konzentrieren könnte und nicht wie bei Gabriel.

    Energie ist ein ganz, ganz wichtiges Thema. Deshalb wollte ich es auch bereits vor 15 Jahren hier in Meppen stärker positionieren. Siehe auch Buchauszug Georg Hennekes.

    Innovationsansätze könnten vielfältiger Natur sein. Wie bereits in der Diskussion zur 380-kV- Starkstromleitung angesprochen, die Leitung oberhalb des DEK.
    Nötig sind sicherlich auch interdisziplinäre und innovative Ansätze. Derartiges muss natürlich ausführlich geprüft werden, so z.B. die ohnehin bis zu 70 Meter hohen Strommasten z. B. für Teilabschnitte noch weiter zu erhöhen, um sie gleichzeitig für Windkraft zu nutzen.

    Dies alles setzt natürlich Kommunikationsbereitschaft der verschiedenen Zuständigkeiten/Fachdisziplinen voraus. Das ist sogar Chefsache des Energieministers.

20. Du hast dich/ Sie haben sich immer sehr für das Trinken von Leitungswasser eingesetzt. Warum?

  • Leitungswasser ist nicht nur das am besten überwachte Lebensmittel, sondern auch das preiswerteste und gesündeste Lebensmittel.
    Siehe auch Weiteres als Auszug aus dem Buch „75 Jahre zentrale Wasserversorgung im Altkreis Meppen“ (hier als Beispiel die Seiten 155 und 156) und die Broschüre „Willkommen auf dem Wasser-Erlebnis-Pfad Bourtanger Moor“ (hier als Beispiel die Seite 17). Diese informative Broschüre wie ebenfalls das aufgeführte Buch sind noch in einer hohen Anzahl beim TAV Bourtanger Moor verfügbar. Ich denke, sie sind für Mitglieder, und das sind alle Haus- und Grundstücksbesitzer die vom TAV „Bourtanger Moor“ mit Wasser versorgt werden, sicherlich kostenlos verfügbar.

21. Der ebenfalls parteilose (aber von der SPD, UWG, FDP und Grünen benannte) Bürgermeisterkandidat und Polizist Helmut Knurbein aus Klein Berßen hat die Sicherheit als eine der wichtigsten Aufgaben eines Bürgermeisters bei der Podiumsdiskussion der Senioren zum Ausdruck gebracht. Wie sehen Sie/siehst du das?

  • Natürlich ist die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger sehr wichtig, aber eigentlich selbstverständlich. Doch muss man auch fachspezifische Aufgaben delegieren können. Die Schwerpunkte und vorrangigsten Aufgaben eines Bürgermeisters sehe ich auch in anderen Feldern. Einerseits ist es das Tagesgeschäft mit aktuellen Problemen und Anliegen unserer Bürgerinnen und Bürger und nicht zu vergessen unserer Kinder und Jugend sowie andererseits die nachhaltige Entwicklung unserer schönen Stadt Meppen.
    Nehmen wir nur mal das aktuellste Beispiel aus der Presse vom 4. März 2014, Seite 19:
    Leserbrief
    Fernseher ohne Bild und Ton"
    Betrifft Verlegung von Versorgungsleitungen“
    Schlusssatz: „Der Stadt möchte ich ein Armutszeugnis ausstellen: Unkenntnis gepaart mit Unfreundlichkeit und patziger Verleugnung. Dabei hätte mir eigentlich [...] die Aussage gereicht: Wir kümmern uns darum.
    Dr. Joachim Schulte,
    Meppen“
    Gerade in diesem Bereich der Versorgung bin ich seit über 30 Jahren in verantwortlicher Position tätig.
    So etwas hat es bei mir nie gegeben. Man kann seine Bürger/Kunden nicht so allein lassen, geschweige denn sich so dem Kunden gegenüber zu verhalten.
    Sie sehen, auch im Tagesgeschäft muss man sich als verantwortlicher Verwaltungsleiter einbringen, um etwas Derartiges zu verhindern. Das meine ich z. B. auch mit Nachhaltigkeit in der Verwaltung (siehe MT-Bericht vom 13. Februar 2013).

22. Unserem jetzigen Bürgermeister wird ein geschicktes Taktieren bei der Höhergruppierung der Belegschaft in Verbindung mit dem zeitnahen Wahltermin nachgesagt. Was hältst du/halten Sie davon?

  • Das ist natürlich möglich (Anmerkung/Einschätzung: in der Praxis sicherlich häufiger der Fall), aber ich glaube für jemanden wie Herrn Bohling, der erst sieben Jahre im Amt und nicht ganz unumstritten ist, schwer realisierbar. Nur denkbar wenn der ebenfalls mitverantwortliche Personalrat das so akzeptiert. Aber mehr kann ich dazu nicht sagen. Da müssen Sie den Personalrat und die Belegschaft sowie den amtierenden Bürgermeister fragen.

23. Wo gab es in Bremervörde die größten Gegensätze in der Geschäftspolitik, die letztendlich zur einvernehmlichen Trennung geführt haben?

24. Wer mag dich/Sie und wer mag dich/Sie nicht als Bürgermeister?

  • Ich glaube einige vorhandene Kommunalpolitiker/Spitzenbeamte im kommunalen Umfeld mögen mich nicht bzw. tun so, um Ihre Favoriten bei der Bürgermeisterwahl durchzubekommen, weil ich zu sehr meine Meinung mit fachlichem Hintergrund und das Wohlergehen des „kleinen Mannes“ vertrete.
    Ansonsten mögen mich sehr viele.

Letzte weitere Frage:

25. Sie haben/du hast lange über Ihre/deine endgültige Entscheidung zur Kandidatur für das Bürgermeisteramt nachgedacht. Warum?

  • Die Chancen für einen parteilosen und unabhängigen Kandidaten, Bürgermeister zu werden, sind in Meppen relativ gering. Nur bei entsprechender Unterstützung und dem Willen aus der Wählerschaft für eine neue politische Kultur macht es deshalb Sinn die notwendigen finanziellen Mittel (Minimum circa 10 Tsd. Euro, für mich aber auch gleichzeitig das Maximum) für eine Mindestwerbung bzw. Bekanntmachung meiner eigenen Person in die Hand zu nehmen. Ein so hoher Betrag ist jedoch für mich und meine Familie eine erhebliche Belastung. Aber es ist nicht nur eine Frage der Vorleistung.
    Im Wesentlichen sind es andere Gründe.
    Insbesondere ist es eine Frage der Mitbewerber. Wenn - wie vor sieben Jahren - für mich ein absoluter Favorit als Bürgermeister da wäre, würde ich meine Bewerbung – wie auch bereits vor acht Jahren geschehen – wieder zurückziehen.
    Auch erkenne ich keine Geradlinigkeit bei meinen Mitbewerbern und deren Unterstützern. So lässt sich einer der größten Kritiker des Bürgermeisters aus dem Stadtrat der Stadt Meppen – und gleichzeitig absoluter Unterstützer für Herrn Knurbein - mit dem Bürgermeister im Vorwahlkampf gemeinsam in der „Meppener Tagespost“ ablichten. Vielleicht noch ergänzend: Selten hat mich etwas so überrascht wie dieses Bild und der Bericht in der Zeitung. Ich weiß im Augenblick noch gar nicht, wie es insgesamt einzuordnen ist!