Anlage 3 Leserbrief:

Müssen Kommunen heute noch von Verwaltungsbeamten geführt werden?

Betrifft „Zweiter Anlauf für Bürgermeisterkandidat Helmut Höke“ vom 10. Jan. 2014, Seite 13 sowie  „Sorge wegen hoher Nitratwerte im Altkreis“ vom 14. Okt 2013.,  Seite 13.
Weitüberwiegend bekleiden Verwaltungsbeamte die Spitzenpositionen bei Städte und Gemeinden. Ist da nicht z. B. die Besetzung der Bürgermeisterposition durch eine Kraft aus der Wirtschaft nützlich und besser?

Die eingeführte Eingleisigkeit der Verwaltungsspitze hinterfragt dies mehr denn je.
Die frühere sogenannte Doppelspitze hat z. B. auch in Geeste und Meppen  mit den früheren SPD-Bürgermeistern Gerrit Meyer und Karin Stief-Kreihe  sehr gute Beispiele gehabt. Viele weitere Beispiele könnten genannt werden. Kommunen müssen mittlerweile/längst nicht mehr nur verwaltet  werden. Städte und Gemeinden sollten also  mehr als Unternehmen gemeinsam im Dialog  mit den Bürgern  geführt und gestaltet werden.
Die konservative, verwaltungsmäßige Steuerung wird hinreichend durch gewählte Parlamente und Mitarbeiter der Verwaltungen  sowie durch die jahrzehntelange Historie gelenkt.
Leider gehen die besten Politiker noch zu häufig in die Wirtschaft.
Warum? Wie ist Abhilfe zu schaffen?
Statt Verwaltungsbeamte sollten es Betriebswirte, Volkswirte oder sonstige erfahrene Geschäftsführer, Unternehmensleiter, Führungskräfte o.dgl. mit z. B. einer architektur- oder ingenieursmäßigen Ausbildung und möglichst interdisziplinärer Tätigkeit sein.
Die ständig diskutierten Schuldenreduzierungen  werden immer wieder bis nach der nächsten oder übernächsten Wahl verschoben. Viele Kommunen – insbesondere in NRW – stehen vor dem finanziellen Kollaps, nur die momentan weiterhin exzellente wirtschaftliche Situation - auch mit den niedrigen Zinsen - hält davon ab. Die richtigen Köpfe an der richtigen Stelle sind gefragt!
Es sind aber nicht nur die Kommunen sondern auch die von den Bürgermeistern und der Ver-waltungsspitze  maßgeblich  mit gesteuerten  „Töchterunternehmen“. So z. B. der TAV „Bourtanger Moor“. Nicht nur die sehr hohen – und leichtfertig vergeudeten -  sowie überflüssigen Steuernach-zahlungen des TAV  in sechsstelliger Höhe belasten die schon ohnehin sehr hohen Nebenkosten im Wohnungsbereich durch Strom und Gas, sondern nunmehr auch noch die Kosten für die neu geplante Verwaltungsresidenz in Geeste-Varloh.
Wurde doch das jetzige Verwaltungsgebäude erst 1990 bezogen und davor hat man seit der Verbandsgründung zur Miete gewohnt. Die damaligen Vorstandsmitglieder,  überwiegend die Stadt- und Gemeindedirektoren der „Mitgliedsgemeinden“, haben sich die sehr gute Lösung mit der Kolpingstraße sehr reiflich überlegt. Hier wäre das Geld  für den nachhaltigen Umwelt- und Grundwasserschutz besser angelegt. Insbesondere in Privatbrunnen sind laut Landwirtschafts-kammer und Landkreis Emsland wieder hohe Nitratwerte festgestellt worden. Das von den Wasserwerken verteilte Trinkwasser kommt zum Glück bereits seit vielen Jahren  aus dem noch weniger belasteten Tiefengrundwasser. Aber auch hier ist ein Nitratdurchbruch in Zukunft sicherlich nicht auszuschließen, denn die Abbaupotenziale sind begrenzt. Bei diesen Problemen hilft dann das vom Landkreis anscheinend bereits vor 30 Jahren eingeführte Güllekataster auch nicht.
Denn bekanntlich ist Nitrat überwiegend  ein Problem der Überdüngung aus der Landwirtschaft.
Nun ist der TAV „Bourtanger Moor“  bekanntlich ein Wasser- und Bodenverband. Wäre die Umwandlung in einen Zweckverband nicht längs überfällig – sowie weitüberwiegend bei vergleich-baren Unternehmen in Niedersachsen -  hier könnte dann auch die Öffentlichkeit einschl. Presse den Verband  begleiten.

Adam Smolka
Geeste